Die Taufe ist von den sieben Sakramenten das erste im Lauf des Lebens. Sie bewirkt, dass wir mit Jesus Christus verbunden werden. Wir bekommen Anteil an seinem erlösenden Sterben und seiner Auferstehung. Dies befreit uns von der Erbschuld und den persönlichen Sünden. Wir dürfen dadurch Kinder Gottes sein und eingehen in die Gemeinschaft der Kirche.
Die heilige Eucharistie ist für das Leben der Kirche zentral. Man kann sie mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil als „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ bezeichnen. Die Gläubigen werden bei der heiligen Messe in die Hingabe Jesu Christi hineingenommen. Die Mitfeier der Eucharistie und der Empfang des Leibes Christi bei der Kommunion stärkt und heiligt die Kirche in ihren einzelnen Gliedern. Wenn die Kinder gewöhnlich in der dritten Klasse zum ersten Mal die Kommunion empfangen, nennt man dies „Erstkommunion“.
In der Firmung empfängt der Gläubige die Gaben des Heiligen Geistes, die ihn stärken, seinen Glauben in Wort und Tat zu bezeugen. Dieses Sakrament wird durch Handauflegung und Salbung mit Chrisamöl gespendet. Die Firmlinge werden dadurch zu vollwertigen, verantwortlichen Mitgliedern in der Gemeinschaft der Kirche.
Im Sakrament der Ehe schließen ein Mann und eine Frau durch ihr Ja-Wort vor Gott und der Kirche einen unauflöslichen Lebensbund. Ihr gemeinsames Leben ist berufen, ein Abbild der Liebe zwischen Christus und seiner Kirche zu sein. Unmittelbar nach der Trauung werden die Neuvermählten feierlich gesegnet. Für die Weitergabe des Lebens und des Glaubens ist der Ehebund von unschätzbarer Bedeutung.
Durch das Weihesakrament werden Männer zu Diakonen, Priestern oder Bischöfen. Dabei legt der Bischof den Weihekandidaten die Hände auf und spricht das Weihegebet. Ihnen wird je nach Weihestufe eine bestimmte Sendung und die dazu nötige Vollmacht verliehen – zum Dienst an den Brüdern und Schwestern im Glauben. So wird über die Generationen hinweg für die Verkündigung des Glaubens in Wort und Tat, die Feier der Sakramente und die Leitung des Gottesvolkes gesorgt.
Das Sakrament der Buße, auch Beichte genannt, ermöglicht es Katholiken, ihre Sünden zu bekennen und Vergebung zu erlangen. In einem vertraulichen Gespräch mit einem Priester legen die Gläubigen ihre Verfehlungen vor Gott offen und bringen ihre Reue zum Ausdruck. Der Priester spricht sie im Namen Gottes von der Schuld los. Dieses Sakrament ist für Gläubige eine Quelle der Verzeihung und des Friedens.
Der Wiedereintritt in die katholische Kirche ist der Schritt, nach einer Trennung von der Kirche („Kirchenaustritt“) wieder in ihre volle Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Er bietet die Chance, den eigenen Glauben neu zu entdecken und die Beziehung zur Kirche und zu Gott zu erneuern. Dieser Weg wird von Gesprächen mit einem Priester begleitet. Am Ende kann die Wiederaufnahme in die katholische Kirche stehen.
Das Sakrament der Krankensalbung stärkt Menschen in gesundheitlichen Nöten durch die Kraft des Heiligen Geistes. Es kann auch öfters im Leben empfangen werden. Nach der Diagnose einer schweren Krankheit, vor Operationen oder in den Gebrechen des Alters wird es durch einen Priester gespendet. Dabei wird für den Kranken gebetet, es werden ihm die Hände aufgelegt und er wird an Stirn und Händen mit Krankenöl gesalbt.
Im Angesicht des Todes steht die Kirche den Verstorbenen und ihren Angehörigen auf vielfältige Weise bei. Der Beistand für die Hinterbliebenen und das Begleiten des Verstorbenen über die Schwelle des irdischen Todes hinaus vollziehen sich in den dazugehörigen Riten. Die Feier der heiligen Messe für die Verstorbenen, das kirchliche Begräbnis und das Gebet spenden Trost und Hoffnung aus dem Glauben.